Besuch im Kernkraftwerk Gösgen

Auf dem halben Weg zwischen Olten und Aarau machten am frühen Morgen des 23. Oktober 2010 zehn technisch interessierte Kolpingmitglieder Halt, um das Atomkraftwerk in Gösgen zu besichtigen.

Nach einer kurzen Begrüssung wurde uns im Besucherzentrum näher gebracht, wie Wärme durch die Kernspaltung erzeugt wird, dass in den Brennelementen spaltbares Uran enthalten ist oder ionisierende Strahlen durch eine sogenannte Nebelkammer sichtbar gemacht werden können. Von aktueller Bedeutung war vor allem das Thema Endlagerung der hoch radioaktiven Abfälle. Welch hoher Aufwand erforderlich ist für die Entsorgung dieser Abfälle wurde uns anhand eines Videos anschaulich erklärt.

Herren beim Posieren

Nachdem alle ihre Sackmesser und ähnliche Waffen beim Sicherheitsdienst abgegeben hatten, durften wir das Herzstück des AKWs betreten, das Reaktorgebäude.
Bestückt mit einem Dosimeter (zur Messung der Strahlendosis) ging es los zur Umkleide. In der werkseigenen, roten Unterwäsche machten besonders die Herren eine gute Figur...

Ausgerüstet mit weissen Overalls stand uns die erste knifflige Aufgabe bevor. Wie registriert man sich rasant mit einer Chipkarte und durchquert die Schleuse, ohne dass jemand vergessen geht?!?
Nach anfänglichen Schwierigkeiten schafften alle den übergang zum Kernreaktor, welcher mit seiner Wandstärke von 1.2 Metern beeindruckte und selbst einem Flugzeugabsturz oder anderer Einwirkung von aussen standhalten sollte. Allgemein wurde uns signalisiert, dass für die Sicherheit wichtige Systeme und Komponenten in verschiedener Ausführung vorhanden sind, damit das Austreten von radioaktiven Stoffen verhindert werden kann. Anschliessend wurde uns erklärt, wie die Brennelemente bei der Jahresrevision gewechselt werden und wir konnten durch das kristallklare, borhaltige Wasser die alten und neuen Brennstäbe sehen. Ob das Becken auch schon zum Baden zweckentfremdet wurde, war leider nicht zu erfahren.

Abklingbecken

Beim Blick in den Kontrollraum wurde uns bereits beim Zuschauen langweilig. Andererseits konnten wir auch beruhigt sein, dass im Moment unseres Besuchs keine aussergewöhnliche Hektik herrschte. Derweil liessen wir die Operateure weiterarbeiten und konnten im lauten Maschinenraum den Generator bewundern, der die elektrische Energie produziert. Die Bruttoleistung liegt bei 1'035 Megawatt.

Das letzte Highlight war der auf fünfzig Stützen stehende Kühlturm mit einer Höhe von 150 Metern. Pro Sekunde verdampfen 400 bis 700 Liter Wasser, je nach Witterung. Im Innern des Turmes ist es sehr warm und die Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 100%, das durften wir am eigenen Leib erfahren.

Nach spannenden drei Stunden Führung wurden wir vom Kernkraftwerk Gösgen zum Mittagessen eingeladen, beidem das Gesehene rege diskutiert werden konnte.

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